Gut Warthe

Gut Warthe

… lebendige Geschichte

Die jahrhundertealte Geschichte des Gutes Warthe mit seiner besonderen Lage auf der Anhöhe vor der Domstadt Paderborn fasziniert noch heute viele Menschen. Am mittelalterlichen Hellweg – der jetzigen Bundesstraße 1 – und den Resten der historischen Landwehr gelegen, zeugen das erhaltene Zollhaus und das eindrucksvolle Fachwerk-Gutshaus immer noch von den verschiedenen Etappen der langen Geschichte.

Heute ist dies der Hintergrund für eine beliebte kinderfreundliche Gastronomie, die Gut Warthe als außergewöhnliches Denkmal in grüner Umgebung zu etwas Besonderem macht.

Gut Warthe Luftbild
Gut Warthe - Christlicher Bildstock

Ein christlicher Bildstock begrüßt die Besucher beim Betreten des Innenhofs. Das im Jahr 2010 hierher versetzte Kreuz erinnert an einen der Retter des Gutes, Hermann Freiherr von und Brenken, den Urgroßvater der heutigen Besitzerin Isa Freifrau von Elverfeldt. Nach dem Aufkauf des Gutes im Jahr 1844 gab er dem Hof in einem großen Bauprogramm das jetzige Gesicht.

Wewer-EDITION

Bücher über Wewer und Umgebung

Vergessene Fakten werden zu spannenden Geschichten.

In unterdes acht Wewer-Bänden sind Themen rund um Wewers Geschichte – vom Mittelalter bis in die Gegenwart – verarbeitet und wird das Leben früherer Generationen erfahrbar. Mit Quellenangaben und vielen bisher unveröffentlichten Abbildungen stellt
Isa Freifrau von Elverfeldt, Ur-Weweranerin als geb. Freiin von und zu Brenken, ihre jahrzehntelangen Forschungen vor.

In drei weiteren Bänden macht Bernhard Sill das Werk der Wewerschen Lyrikerin Elisabeth Poganiuch-Flören zugänglich.
Auch der Theologe Professor Dr. Bernhard Sill ist gebürtiger Weweraner.

Alle Veröffentlichungen sind erhältlich bei Nicolibri, Alter Hellweg 28, 33106 Paderborn-Wewer, buecher@nicolibri.de.

Wewer - Mein Heimatbuch

Band I

ISBN 9783 7431 77260

29,95€

  • Wie ist unsere Kulturlandschaft entstanden?
  • Warum dauerte es so lange, bis die Bauern ihren eigenen Acker besaßen?
  • Wie sah Wewer im 18. Jahrhundert aus?
  • Welche Burgen gab es in Wewer im Jahr 1600?
  • Wie sahen die englischen Bomberpiloten Wewer und Gut Warthe im 2. Weltkrieg?
  • Was hat es mit der Imbsenburg, der Vennewitztanne und dem geheimnisvollen Ort Oestinghausen auf sich?
  • Welche Bedeutung hatten die Flüsse und was waren die berühmten Flößwiesen?
  • Wie alt sind die Mühlen unterhalb des Schlosses?
  • Wie erlebten zwei mutige Jungen das Jahrhunderthochwasser von 1965?
  • Welche Adelsfamilien spielten in Wewer eine Rolle?

Wewer - Mein Heimatbuch

Band II

ISBN 9783 7431 81779

37,45€
Band I und II zusammen für 54,95€

  • Wewer als Bauerndorf:
    • Brauchtum
    • Die Eisenbahn
    • Die Krüge
  • Was die Adelsfamilien hinterließen:
    • Der berühmte Liboristein
    • Die Tierhecke
    • Das Sägewerk
  • Zwei Weltkriege und die Nachkriegszeit
  • Wewer im Nationalsozialismus
  • Ein junger Weweraner erlebt den „Kampf um Wewer“
  • Gesetzlosigkeit und Rache in der Nachkriegszeit
  • Lebensbilder:
    • Gertrud Roggel-Glehn
    • Katharina Sill

Die Ritter von Brenken

Band III

ISBN 9783 7431 81717

32,95€

Der erste der drei Bände zur Familie von Brenken enthält Abbildungen ihrer sämtlicher Burgen und Häuser und der bedeutenden Epitaphien im Paderborner Dom.

In dieser ersten Familienbiografie zu der für das Hochstift Paderborn bedeutsamen Adelsfamilie zeigen sich 500 Jahre Familiengeschichte in der Alten Burg zu Wewer, bevor um 1711 mit Schloss Erpernburg ein neuer Hauptsitz beim Dorf Brenken errichtet wird. Der erste Band endet mit dem Aufbruch der Familie ins 19. Jahrhundert.

Durch die Berücksichtigung bisher nicht gesichteter Quellen in öffentlichen und privaten Archiven und zahlreichen bisher unveröffentlichten Abbildungen zeigen sich überraschende Korrekturen zu bisherigen Veröffentlichungen.

Die Freiherren von und zu Brenken

Band IV

ISBN 9783 7431 81731

32,95€

Der zweite Band der Familiengeschichte zeichnet die gelingende Anpassung einer ländlichen Adelsfamilie unter den veränderten Bedingungen des 19. Jahrhunderts nach, die Übernahme von politischer und administrativer Verantwortung in den Ämtern als Landrat oder Abgeordneter, die kritische Auseinandersetzung mit dem preußischen Militarismus und Bürokratismus und den Widerstand gegen Bismarcks Kirchenkampf, den Einsatz für die Erneuerung der Kirche, die Bedeutung der Schlosskapellen, die Rolle der adeligen Frau als Vorreiterin der Emanzipation.

Zusammen mit dem Band, der „Ritter von Brenken“, liegt erstmals die Geschichte der bedeutenden Adelsfamilie des Hochstifts Paderborn von ihren Ursprüngen im Dorf Brenken und ihren weiteren Sitzen bis heute vor. Durch die Berücksichtigung bisher nicht gesichteter Quellen in öffentlichen und privaten Archiven und zahlreichen bisher unveröffentlichten Abbildungen erfolgen dabei maßgebliche Ergänzungen und Korrekturen zu bisherigen Veröffentlichungen.

Die Freiherren von Imbsen

Band V

ISBN 9783 7431 81748

32,95€

Erstmalige Gesamtdarstellung der Geschichte der Freiherren von Imbsen in Schloss Wewer mit ihren Domherren und Äbtissinnen als bedeutender Adelsfamilie des Hochstifts Paderborn, vom Mittelalter bis zu ihrem Ende 1833. Reich bebildert auch zu den Nachkommen in anderen Adelsfamilien.

Mit ausführlicher Betrachtung der die Bauernhöfe und Adelsgüter gleichermaßen treffenden wirtschaftlichen Probleme der Landwirtschaft nach der Säkularisation und der sogenannten Bauernbefreiung in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts, die zum Niedergang der Familie von Imbsen führten.

Unter Berücksichtigung der Imbsenschen Nebenlinie in Dörenhagen und Mähren, mit der bemerkenswerten Geschichte „Vom Unfreien zum Freiherrn“.

Zusammen mit den Bänden III, IV und VII zu den Freiherren von und zu Brenken liegt damit ein Gesamtüberblick über die Wewerschen Adelsfamilien vor.

Wald und Wilhelmsburg

Band VI

ISBN 9783 7392 12685

37,95€

Der Blick auf die Geschichte des Wewerschen Waldes während der letzten Jahrhunderte führt  zu den unterschiedlichen Anforderungen der Gesellschaft an die Nutzung, vom landwirtschaftlich genutzten Nährwald über die planmäßige forstliche Bewirtschaftung bis hin zu seiner heute so wichtigen Eigenschaft als CO2-Speicher, was durch Nutzung und Entnahme des Holzes gewährleistet wird. Mit im Blick ist auch die immer größer werdende Bedeutung des Waldes als Erholungsraum und „konsumfreie Zone“ des Menschen, als Abgrenzung zur Arbeitswelt und heute zusätzlich zu der durch Windkraftanlagen grenzenlos industrialisierten Umwelt.

Am Beispiel des Gutes Wilhelmsburg wird der Aufstieg und Untergang eines im 20. Jahrhundert als Musterbetrieb geplanten Gutsbetriebs mit den dort arbeitenden Menschen gezeigt. War der Gemüseanbau des Gutes unmittelbar nach dem Krieg für die hungernde Paderborner Bevölkerung noch überlebenswichtig, so konnte der Betrieb doch dem folgenden landwirtschaftlichen Strukturwandel nicht mehr standhalten.

Gut Warthe, NSG Ziegenberg und die Kirche St. Johannes-Baptist

Band VIII

32,95€

Der letzte Band der Wewerreihe befasst sich mit der langen Geschichte des auf der Anhöhe vor Paderborn gelegenen Gutes Warthe vom Mittelalter bis heute. Mit seiner Bedeutung als Gasthof an der alten Heeres- und Handelsstraße, und wie es ihm auf seltene Weise gelang, diese Lage aufrecht zu erhalten, selbst anlässlich des „Wewerschen Skandals“ des von niemandem gewollten Straßenausbaus, der in einer Reportage nachgezeichnet wird.

Im weiteren Teil geht es um historische und aktuelle Naturbeobachtungen in der näheren Umgebung, um das Naturschutzgebiet Ziegenberg und den Ausverkauf von Natur und Landschaft durch die Windindustrialisierung.

Der dritte Teil fasst die bisherigen Forschungen zur Wewerschen Pfarrkirche St. Johannes-Baptist zusammen, verbunden mit allgemeinen kritischen Anmerkungen zur zunehmenden Regierungstreue der Kirche anlässlich der missglückten, unsozialen Energiewende.

Bedrohte Wunder am Wegrand

ISBN 9783 7504 25231

19,95€

Es wird eng für Insekten. den unübersehbaren Reichtum an Schmetterlingen und Käfern am Wegrand, auf Wiesen, Feldern und in Wäldern. Sie sind bedroht und einige Arten sind bereits ausgestorben. Intensive Landwirtschaft, aber auch systematisches behördliches Vernichten von „Wildnis“ am Wegrand, veränderte Gartenkultur und falsch verstandener Klimaschutz durch Windkraftwerke drängen die Natur immer weiter zurück.

Ein Plädoyer für die Rettung der artenreichsten heimatlichen Tierwelt.

Gefährdete Schönheit der Schöpfung

ISBN 9783 7526 85923

22,95€

Wieder sind die Bilder ein Hilferuf gegen eine unbedachte Klimapolitik, der die Natur, die Schöpfung immer mehr zum Opfer fällt. Und zur Schöpfung gehört auch ihre Schönheit, Schönheit einer weitmöglichst unberührten und nicht flächendeckend industrialisierten Landschaft, Schönheit eines Waldes, Schönheit aber auch eines blühenden Wegrandes. Landschaftsverlust führt zu „Landschaftstrauer“. Der Erhalt von Landschaften als für die Erholung notwendigem Raum ist wichtig. Doch wird der Ruf durch die lauten Schlagworte der Windlobby hindurch dringen?

Faszination Insekten

ISBN 9783 7557 24209

19,95€

Das Klima entscheidet darüber, wie wir leben, der Artenbestand darüber, ob wir leben.

Ohne Insekten auch keine Vögel und Pflanzen. Insekten sichern die menschliche Ernährung und durch ihre hohe Spezialisierung auch die Artenvielfalt der Pflanzen. Der Blick durch die Kamera erschließt die Wunderwelt der Schöpfung, in der alles mit allem zusammenhängt. Der Band gibt mit Nahaufnahmen von über 100 heimatlicher Arten von Schmetterlingen, Käfern, Bienen, Hummeln, Libellen, Fliegen, Spinnen und Raupen einen Eindruck von der Vielfalt der Insektenwelt.

Als weiterer Hilferuf gegen eine naturzerstörerische Klimapolitik folgt dieser dritte Fotoband „Faszination Insekten“ mit einem Aufruf an Kirchen und Gemeinden zu beispielgebenden Hilfsaktionen zum Erhalt der Vielfalt des Lebens. Denn die „Rettung der Welt“ beginnt an unserer Haustür!

Selig seid ihr...

ISBN 9783 7431 81762

12,45€

Beeindruckende Landschaftsaufnahmen aus dem Hl. Land und meditative Texte zur Bergpredigt, einem der bedeutendsten Texte der Christenheit. Gewidmet dem 100-j. Gedenken des Genozids an den christlichen Völkern im Osmanischen Reich und den Opfern der heutigen Genozide des Islamischen Staates und der Hamas.

Die Türkei und ihre Christen

Der Völkermord an den Assyro-Aramäern

ISBN

9,95€

Die grausamen Verbrechen der islamischen Hamas an wehrlosen jüdischen Kindern und Frauen erinnern im Jahr 2023 an den Dschihad von 1915 gegen die Christen in der Türkei. Es sorgt für sozialen Sprengstoff, dass dieser Genozid von türkisch/muslimischen Teilen der deutschen Gesellschaft geleugnet wird, während die Nachkommen der Opfer neben den Nachkommen der Täter leben – und nicht darüber reden können, ohne der „Islamfeindschaft“ bezichtigt zu werden.

Der kleine Band ist den hier lebenden Assyro-Aramäern gewidmet, deren christliche Siedlungsgebiete innerhalb der jetzigen Türkei längst islamisiert sind, um jede Erinnerung auszulöschen.

„Helle Worte ohne Hut, Zarte, kleine, weiße Segel“

Elisabeth Poganiuch-Flören

Herausgegeben von Bernhard Sill

Gedichte einer Wewerschen Lyrikerin

ISBN 9783 7357 94888

„Werde still, o Erde …“

Elisabeth Poganiuch-Flören

Herausgegeben von Bernhard Sill (2016)

Adventliches und Weihnachtliches in Gedichten und Geschichten

21,95€

ISBN 9783 7412 97793

Stilles Erzählen

Elisabeth Poganiuch-Flören

Herausgegeben von Bernhard Sill (2018)

Geschichten einer Dichterin aus dem Paderborner Land

13,50€

ISBN 9783 7528 77205

Die Geschichte

… von Gut Warthe

Gemälde von Gut Warthe

Das Bild aus dem 19. Jhdt. zeigt einen noch beladenen Wagen mit Glaswaren aus Siebenstern bei Bad Driburg. Der Wagen hat vor dem Reisestall des Hofes ausgespannt, während sich ein Wanderer auf der Straße zum Gast- und Gutshaus und angrenzendem Zollhaus begibt, dessen Schranke geöffnet ist.

Wie alt ist Gut Warthe?

Der Name des Gutes Warthe führt zurück auf die Warttürme in der mittelalterlichen Landwehr rund um Paderborn, von wo aus die Stadt Paderborn vor feindlichen Angriffen geschützt wurde. Die Landwehr bestand auch bei Gut Warthe aus mehreren undurchdringlichen, mit geknickten Dornensträuchern, den sogenannten Knicks, bewachsenen Wällen und beidseitig angelegten Gräben, die nur an bestimmten Durchlässen zu passieren waren. Das konnten Archäologen bei ihrer Grabung im Jahr 2008 im ehemaligen Gutsgarten nachweisen. Die Lage der ehemaligen Landwehr nördlich von Gut Warthe ist noch heute durch die im Frühjahr strahlend blühende Weißdornhecke zu erkennen.

Nachdem der Hellweg als wichtige Handels- und Heerstraße vermutlich seit dem 14. Jahrhundert vom Wartturm aus überwacht worden war, wurde der Turm in preußischer Zeit, in den 1820er Jahren, abgerissen und das Bruchsteinmaterial zum Bau der Stallgebäude verwendet.

Der Alte Hellweg bildet hier das Kernstück einer sehr alten Heer- und Handelsstraße, die als große West-Ost-Verbindung des europäischen Nordens den Güteraustausch zwischen Flandern und dem Baltikum bzw. Russland vermittelte und als „via regia“, im Gegensatz zu nur lokalen Verbindungen, unter dem besonderen Schutz der Könige stand. Die Stadt Paderborn widmete der berühmten Straße im Jahr 2008 eine große Ausstellung unter dem Titel „Eine Welt in Bewegung“, um auf die wenig bekannte Dimension des mittelalterlichen Reiseverkehrs aufmerksam zu machen. Der historische Alte Hellweg hatte mitten durch den Hof von Gut Warthe geführt, was diesem mit seinem Wirtshaus zusätzlich eine ganz besondere Bedeutung verliehen hatte.

Skizze Gut Warthe

Die Zeichnung zeigt eine Skizze des Gutes, die später als Vorlage für das obige Gemälde diente.

Wem gehört Gut Warthe heute?

Ursprünglich hatte sich das zu beiden Seiten des Hellwegs gelegene Gut Warthe zur Hälfte im Eigentum des Paderborner Domkapitels befunden und je zu einem Viertel im Eigentum des Fürstbischofs und des Abdinghofklosters. Im Jahr 1583 wird erstmals ein Johannes Jakobs aus Wewer als Besitzer genannt. 1844 geht das Gut in den Besitz von Hermann Freiherr von und zu Brenken, über den es in ungebrochener Reihe auf die jetzige Besitzerin Isa Freifrau von Elverfeldt, geb. Freiin von und zu Brenken aus Wewer überging.

Die Jakobs’sche Zeit

Unter der Familie Jakobs, einer bedeutenden weweraner Bauernfamilie, erlebt Gut Warthe eine Blütezeit. Die besondere Lage an der alten Handels- und Heeresstraße macht das Gasthaus weithin bekannt.

Besonders zu Messezeiten machen unzählige durchreisende Händler auf der Warthe Rast. So sollen die Pferdewagen in einer Schlange von 100 Metern vor dem Gasthaus gestanden haben. 20 Pferde hätten bereitgestanden, um den Gästen Vorspanndienste zu leisten. Auch hätte der tüchtige Wirt Jakobs, der zur Messezeit nachts in der Wirtsstube auf einer Holzbank geschlafen habe, um jederzeit für seine Gäste bereit zu sein, einmal einen französischen Kaufmann bis nach Warschau begleitet. Holländer, Engländer und Franzosen seien im Gasthaus eingekehrt, das in Frankreich unter dem Namen „Aupres de la Tour“ (Am Turm) bekannt gewesen sei. Als ungebetener Gast nahm dagegen 1646 der schwedische General Wrangel hier Quartier. Und am 23. März 1759 sollen auf der Warthe 4.000 Mann des französischen Generals Contades gelegen haben.

Durch unglückliche familiäre Umstände gerät der Familie das Gut jedoch aus der Hand und es kommt schließlich zum Verkauf an den Freiherrn von Brenken.

Karte von Gut Warthe, datiert auf 1818

Die drei Gebäude zur Zeit der Familie Jakobs sind bezeichnet als das alte Wohnhaus, das neue Wohnhaus und die Scheune. Oben im Bild (im Süden) geht eine Wegeverbindung nach Wewer ab. Mit Neutrassierung des Hellwegs in rot. (LWL 406-Karte 6Pa. Ausschnitt aus der „Karte der Strecke zwischen der Warthe bis Salzkotten“ in Süd-Nordausrichtung, datiert auf 1818.)

Übersichtskarte der Gemeinde Neuhaus, datiert auf 1829/30

Übersichtskarte der Gemeinde Neuhaus 1829/30. Residenzmuseum Schloss Neuhaus. Jakobs auf d. Warte, im Norden umgeben von Hutung (Stadtbruch). Die Bezeichnung Ringelsbruch taucht westlich der jetzt Kluswiese genannten Fläche auf. Als Doppelstrich ist die nördliche Landwehr zu erkennen. Rechts die Waldfläche Ikerloh.

Der alte Wartturm

Möglicherweise gibt der kleine Kreis innerhalb der Hofgebäude auf einer Karte von 1829 einen Hinweis auf die Frage nach dem geheimnisvollen Turm. Jedenfalls wurden seine Reste zu dieser Zeit abgerissen und als Baumaterial für neue Gebäude verwendet.

Der nun entstehende Gebäudekomplex, der zusammen mit dem wewerschen Schloss- und Burgbereich zu den ältesten erhaltenen Hofanlagen Wewers gehört, genießt zu Recht großes Interesse. Er steht seit 1984 offiziell unter Denkmalschutz.

Die Schlüter’sche Zeit

Nach dem Kauf durch den Freiherrn von Brenken im Jahr 1844 wird das Gut durch Pächter bewirtschaftet. Von 1884 bis 1960 ist dies in mehreren Generationen die Familie Schlüter, die den Hof zu einem Mustergut im Kreis Paderborn macht.

Der Wirtshausbetrieb wird wohl noch bis 1918 fortgeführt. In die Zeit der Familie Schlüter fällt der Zweite Weltkrieg, als Gut Warthe kurz vor Kriegsende noch in die Kämpfe um Paderborn gerät. Die Gebäude erleiden dabei schwere Schäden, besonders am Alten Schafstall und dem sogenannten Reisestall.

Ansichtskarte 1904

Die Ansichtskarte von 1904 zeigt den Arbeitsbeginn auf dem Hof. Rechts im Bild scheint es unterdes einen Strommasten zu geben. (Altertumsverein, Sign.03.03.1.)

Postkarte - Grüße von der Warthe bei Paderborn

Postkarte – Grüße von der Warthe bei Paderborn

Das älteste Gebäude

Das Zoll- oder Barrierehaus stammt vermutlich aus der Zeit um 1800 und ist damit das älteste der jetzt noch vorhandenen Gebäude auf Gut Warthe und gleichzeitig auch das einzige erhaltene Gebäude dieser Art im Kreis Paderborn. Dort wohnt bis 1874 ein Chausseegeldeinnehmer, der den Schlagbaum bedient, wie noch auf dem Gemälde aus dem 19. Jahrhundert zu sehen ist.

Das hübsche Fachwerkhaus wird im Jahr 1998 durch eine grundlegende Instandsetzung vor dem Verfall gerettet und ist nun das Wahrzeichen von Gut Warthe. Die Restaurierung erfolgt in alter Handwerkstechnik und zeigt im Inneren mit möglichst viel Originalmaterial die Bauweise mit luftgetrockneten Ziegeln, Kalkputz und Eichenfachwerk.

Zoll- & Barrierehaus

Gut Warthe. Der Eingang zum Guts- und Gasthaus liegt noch ebenerdig. Im Hintergrund links das Zoll- oder Barrierehaus. Rechts der Reisestall.

Zoll- & Barrierehaus

Das Zollhaus zwischen Gutshaus und linkem Stallgebäude in romantischer winterlicher Sicht von der Hofseite aus.

Das Güldenpfennig’sche Gutshaus

Auch das Gutshaus stellt etwas Einzigartiges dar. Es ist der einzige erhaltene Profanbau des Architekten Arnold Güldenpfennig, der sonst überwiegend durch Kirchenbauten bekannt ist. Hermann Freiherr von und zu Brenken lässt durch ihn im Jahr 1878 das heutige Gutshaus in ungewöhnlich aufwendiger Art bauen. 1899 werden die obere Etage und das Dach noch einmal umgebaut.

Das damals neue Gutshaus liegt mit seiner Veranda noch auf derselben Höhe wie die ab 1803 ausgebaute Chaussee und lädt weiterhin in die „Schankwirtschaft zur Warthe“ ein, worauf ein Wirtshausschild hinweist. Serviert wird in der Gaststube, im Saal des 1. Stockwerks und im Garten.

Aber das Gutshaus ist auch aus anderem Grund etwas Besonderes: Es gehört zu den ganz wenigen erhaltenen historischen Gasthäusern an Fernstraßen.

Zwar ist das Gutshaus durch die immer mehr heranrückende Bundesstraße zu Ende des 20. Jahrhunderts nicht mehr bewohnbar, doch kommt es durch den Einzug der Galerie Kafsack mit ihren kulturellen Veranstaltungen noch einmal zu neuem Leben. Jetzt finden sich dort verschiedenen Kanzleien und Büros mit einem weiten Blick bis nach Paderborn.

Das Güldenpfennig’sche Gutshaus von 1878

Das Güldenpfennig’sche Gutshaus von 1878.

Das Güldenpfennig’sche Gutshaus - Front von 1878

Gutshausfront von 1878 mit Wirtshausschild „Schankwirtschaft zur Warthe“. Links sind über dem Fenster Butzenscheiben zu erkennen.

Das Güldenpfennig’sche Gutshaus - Front von 1878

Das restaurierte Gutshaus von 1899 mit der alten Weide im Schnee.

Das Güldenpfennig’sche Gutshaus - Treppenhaus

Das Treppenhaus im Gutshaus vor der Renovierung.

Die Wirtschaftsgebäude

Das linke Stallgebäude wird im 19. Jahrhundert aus verschiedenen Einzelgebäuden zu einem einheitlichen Gebäudetrakt zusammengefügt und dient der Pächterfamilie Schlüter für die Tierhaltung. Als der Strukturwandel in der Landwirtschaft in den 1960er Jahren dann für die Beendigung der Hofbewirtschaftung sorgt, werden auch die Wirtschaftsgebäude seit den 1970er Jahren zu anderen Zwecken genutzt. Das Stallgebäude wird aufwendig restauriert und ungefähr ab dem Jahr 2000 durch die gastronomische Nutzung wieder mit Leben gefüllt – als gastlicher Ort wie schon in früheren Zeiten.

Der alte Reisestall auf der rechten Seite wird nach den Kriegsschäden 1946/47 durch einen Neubau ersetzt und in den 2000er und 2020er Jahren zu Büro- und Wohnnutzung ausgebaut. Der alte Schafstall an der Stelle des jetzigen Hügels ist nach dem Kriegsbeschuss nicht mehr zu retten.

Gut Warthe Wirtschaftsgebäude

Der Hof zur Schlüter’schen Zeit. Im Hintergrund der im 2. Weltkrieg schwer beschädigte alte Schafstall, der später (vor 1965) abgerissen wurde.

Gut Warthe Wirtschaftsgebäude

Der Gutshof im Jahr 2011. Rechts das Wirtschaftsgebäude mit der Gastronomie.

Die Warthe-Schützenkompanie

Die Warthe-Schützenkompanie ist in besonderer Weise mit Gut Warthe verbunden, wofür eine Abbildung des Gutshauses auf der Schützenfahne steht.

Mit der Namensgebung im Jahr 1993 begann eine enge Verbindung, wozu im Text zum Marsch der Kompanie an die lange Geschichte der Warthe erinnert wird und sich die Schützen die Beständigkeit des Gutes Warthe als Beispiel nehmen.

Die Schützen begleiteten nicht nur die Einweihung des Kreuzes sondern waren auch bei verschiedenen Messfeiern dabei, die im Rahmen heimatkundlicher Veranstaltungen im dazu renovierten ehemaligen Pferdestall stattfanden und die damit großen Anklang bei der umliegenden Bevölkerung fanden.

Ein besonderes soziales Engagement der Warthe-Schützenkompanie hatte es bereits Jahre zuvor gegeben, als die Schützen im früheren Landarbeiterhaus eine Wohnung für ehemalig obdachlose Männer hergerichtet hatten. Männer unterschiedlichen Alters waren dort in einer Wohngruppe auf die Rückkehr in ein eigenständiges Leben vorbereitet worden.

Messfeier im ehemaligen Pferdestall zur Einweihung des Bildstocks mit einem polnischen Gastpriester. Der alte Pferdestall wurde in der Renovierungszeit mit seiner besonderen Atmosphäre mehrere Male zur Kapelle für die Nachbarschaft.

Herbst 2010, Einweihung des historischen Bildstocks. Der segnende Priester trägt das zur Zeit der Erbauung des Bildstocks übliche liturgische Gewand in Casel-Form.

Herbst 2010, Einweihung des historischen Bildstocks

Die Lage am Hellweg ist erkennbar, während eine Buchenhecke den schroffen Übergang zur Straße abmildert

Eine mit wildem Wein berankte Holzwand schirmt den mit Rosen bepflanzten Innenhof zur Straße hin ab

Ansicht von der anderen Seite der B1 (Süd-Westen). Das neuere Doppelwohnhaus fügt sich mit den gelben Fensterläden gut in die historische Anlage ein. Januar 1998

Romantischer Blick vom Gutsgarten aus auf die Gutshausfront

Die Bundesstraße 1 im Jahr 2008. Für den geplanten Betonmittelstreifen fehlt ein Meter an Breite!

Ein Gutshof an einer Straße

Die Straße rückt immer näher, doch der so geschichtsträchtige Hof soll unter keinen Umständen –  wie so viele andere Anlagen vor ihm – durch Leerstand untergehen. So wird im Jahr 1985 mit der Birnenallee eine ungefährlichere Zufahrt geschaffen, während die Hofansicht optisch durch eine Hecke abgeschirmt wird.

Eigentümerin und Denkmalbehörde halten daran fest: Die historisch so bedeutsame Anlage darf nicht aufgegeben werden! Das Gutshaus wird renoviert und vor dem Verfall gerettet.

Neue Gefahr für den Hof

Sowohl bei den Schäden durch den Beschuss zu Ende des 2. Weltkriegs als auch bei den Nutzungseinschränkungen durch die nahe Bundestraße konnten immer wieder Lösungen zum Erhalt des Gutes gefunden werden. Was aber wirklich zum Untergang von Gut Warthe hätte führen können, war der Traum des Straßenbauers Heinz-Jürgen Gensicke mit der Versenkung der Bundesstraße, ein Traum, der über Jahre zum Albtraum wird. Weil für den geplanten Betonmittelstreifen an der Straßenbreite ein Meter fehlt, verwandelt Gensicke das Gebiet in eine gigantische Baustelle – einige Meter tiefer als die Gutsgebäude, ohne Rücksicht auf deren Standfestigkeit: im Wissen um die unreife Vorplanung ohne Bodenuntersuchungen zum Schutz der historischen Gebäude, im Wissen auch um fehlendes technisches Personal für die Durchführung.

Der Verkehr läuft 2011 auf der oberen Fahrbahn, wo die unterdes von der Eigentümerin durchgesetzte Stützmauer abgedeckt ist. Das Baubüro befindet sich auf der anderen Seite der Baustelle und ist auch telefonisch nicht erreichbar. Gut Warthe ist sich selbst überlassen

Die zum Schutz der Gutsgebäude in den Boden gestampfte Bohrpfahlwand wird freigelegt. Sie trägt bereits die Lärmschutzmauer mit den unerwarteten Zinnen. Im vorderen Bereich werden die Bohrpfähle später noch verblendet

Bericht der Neuen Westfälischen über die Tagung des Petitionsausschusses auf Gut Warthe im Dezember 2007. Vorn rechts neben der Landtagsabgeordneten Sigrid Beer der Ortsvorsteher Josef Köchling. Weiter Vertreter der Bürgerinitiative, Herr Sander vom Heimatverein Paderborn, Horst Sperling vom Heimatbund Wewer. Die Anrufung des Petitionsausschusses schien ein voller Erfolg zu werden, doch die CDU verhinderte eine offizielle Entscheidung zu Gunsten Gut Warthes

Die Karikatur der Neuen Westfälischen trifft den Nagel auf den Kopf

Aus dem Gasthof am Alten Hellweg ist eine trutzige Höhenburg geworden, deren Gebäude wegen des die Sicht versperrenden Lärmwalls nur für Autofahrer kurz zu sehen sind. Der geschichtliche Zusammenhang ist zerstört. Die ausbedungene Berankung, die die Brutalität des Maueranblicks etwas lindern sollte, ist bis heute nicht geschaffen

Nur von diesem verschwiegenen Feldweg hinter der Tankstelle Block aus ist die Erinnerung an das stattliche Gut Warthe der Vergangenheit noch erhalten

Es bleibt der Eigentümerin in jahrelanger juristischer Auseinandersetzung, den bürgerfeindlichen und überforderten Landesbetrieb Straßen NRW zu Sicherungsmaßnahmen und Planungskorrekturen zu zwingen.

Dass nach der aufwendigen Restaurierungsphase der Hof dann durch die unüberlegte und gefährliche Tieferlegung der B 1 in den 2010er Jahren nicht doch noch untergeht, ist auch der Unterstützung und dem Engagement so vieler, angesichts dieses brutalen Angriffs auf die heimische Kulturlandschaft fassungslosen Bürger und Vereine zu verdanken. Doch es bleibt als Tatsache, dass das zu Wewer gehörende Gut von dort aus nicht mehr zu sehen ist.

Eine Reportage dieses 10 Millionen Euro – Albtraums, der über Jahre die Medien beschäftigt und der auch durch der Beteiligung der Lokalpolitik zum „Wewerschen Skandal“ wird, findet sich – diesmal in eigener Sache – im neuen Wewerband der lokalhistorisch publizierenden Eigentümerin Isa Freifrau von Elverfeldt.
Der Wewer Band VIII aus der Wewer-EDITION beschäftigt sich mit den Themen Gut Warthe, Naturschutzgebiet Ziegenberg und Kirche St. Johannes -Baptist zu Wewer. Er ist erhältlich in der Wewerschen Buchhandlung Nicolibri.

Vielfältige Natur

Die historische Situation der Landwehrhecken, Gräben und Teiche auf der nördlichen Seite der B 1 und nicht zuletzt die verbliebenen uralten Obstbäume sorgen für viele Auflockerungen innerhalb der landwirtschaftlichen Flächen, die dem Auge gut tun. Ergänzt sind die vorhandenen kleinflächigen Strukturen im Hofbereich nicht nur durch die Anlage der Birnenallee, durch Flieder und viele Rosenbüsche und Rambler, die den Hof zu einer Gartenlandschaft machen, sondern auch durch die vielen Wildkirschen, Nussbäume, Esskastanien, Weinranken und den blühenden Efeu als ganzjähriges Angebot für eine vielfältige, artenreiche Vogel- und Insektenwelt.

Galerie

Purino

die kinderfreundliche Gastronomie auf Gut Warthe

Das Gefühl der Geborgenheit und Herzlichkeit hat im Italien der 60er und 70er Jahre eine große Rolle gespielt. Das heißt, es wurde an großen Tischen zusammen mit Familie und Freunden gelacht, geredet, getrunken und gegessen. Man konnte in die „andere Welt“ eintauchen, den Stress vergessen und bei guten Freunden ungezwungen genießen. Dieses Erlebnis haben wir aufgenommen und es uns zur Aufgabe gemacht, dieses Lebensgefühl im PURiNO wieder zum Leben zu erwecken. Dazu kommt, dass wir nach ursprünglicher italienischer Küche ausschließlich frisch mit natürlichen Gewürzen und Zutaten kochen. Unsere handgemachte Pasta aus eigener PURiNO-Manufaktur und unsere Steinofenpizza wird noch nach ursprünglicher, traditioneller Rezeptur hergestellt – natürlich nur aus Naturprodukten. Bei uns im PURiNO sind natürlich auch Bambini herzlich willkommen! Zudem ist das Gut Warthe am Paderborner Fahrradnetzwerk angeschlossen und bietet separate Räume für größere Gruppen, um Geburtstage oder Hochzeit zu feiern.

Restaurant Purino Paderborn

Paderborn Gut Warthe
Salzkottener Straße 64
33106 Paderborn
05251-184 23 55

Gut Warthe
Salzkottener Straße 56-66
33106 Paderborn-Wewer